Drei Rumänen sollen für über 50 Einbrüche verantwortlich sein

Prozess

Im Oktober vergangenen Jahres waren der Polizei in der Eifel drei rumänische Staatsbürger ins Netz gegangen, die für über 50 Einbrüche in der Region verantwortlich sein sollen. Am Montag mussten sie sich vor dem Eupener Strafgericht verantworten. Die beiden anwesenden Angeklagten waren zum größten Teil geständig.

Von Cynthia Lemaire

Zwei Männer aus Rumänien sollen bei drei Einbruchsserien im Jahr 2018 über 50 Einbrüche und versuchte Einbrüche begangen haben. Ihr „Einsatzgebiet“ lag dabei nicht nur im Gerichtsbezirk Eupen, sondern auch in den Gerichtsbezirken von Lüttich, Luxemburg und Limburg. Sie sitzen seit dem Aufgriff durch die Polizei in Untersuchungshaft und erschienen am Montag vor Gericht. Ein Dritter im Bunde, ein 18-jähriger Rumäne, soll sie während der letzten Serie, die vom 5. bis zum 10. Oktober 2018 dauerte, begleitet haben. Er soll sich derzeit in Rumänien aufhalten. Allen Angeklagten wird außerdem Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung zur Last gelegt.

Die Männer hatten sich offenbar auf Gartenhäuschen, Schuppen und Nebengebäude spezialisiert. Sie brachen in die Gebäude ein und entwendeten hauptsächlich Werkzeug und Maschinen. Diese verkauften sie dann auf einem Markt in Gelsenkirchen.

Der Modus operandi war bei den Einbrechern immer derselbe: Sie überquerten im späten Nachmittag in Lichtenbusch mit ihrem Fahrzeug die Grenze aus Richtung Deutschland kommend, suchten sich abgelegene Dörfer oder kleine Städte, wo sie nach Einbruch der Nacht mehrere Einbrüche verübten. Die Abdrücke der Schuhe eines Angeklagten wurden an mehreren Tatorten gefunden. Insgesamt soll sich der so entstandene Schaden auf 80.000 Euro belaufen.

Nach Ergreifung durch die Polizei am 9. Oktober 2018 legten die Männer gegenüber den Ermittlern umfassende Geständnisse ab. Sie fuhren ihm Rahmen der Ermittlungen gemeinsam mit den Beamten durch die Region und gaben die verschiedenen Einbrüche an Stellen zu, die ihnen die Polizei zeigte. Am Montag bestätigten die Männer bei der Verhandlung vor dem Eupener Strafgericht ihre Aussagen.

Einer der Angeklagten erklärte, er sei mit dem Versprechen nach Belgien gelockt worden, hier Arbeit zu finden. Nach seiner Ankunft habe es jedoch keinen Job gegeben. Aufgrund der Tatsache, dass er nur acht Jahre lang zur Schule gegangen sei und keine Diplome vorweisen könne, habe er keine Stelle gefunden. Deshalb habe er gemeinsam mit einem Landsmann begonnen, zu stehlen. Er bat um Entschuldigung. Er wisse, dass er Fehler gemacht habe und es tue ihm Leid. Er wolle, so sagte er zu den anwesenden Geschädigten gerichtet, versuchen, den Schaden den Zivilparteien im Rahmen von monatlichen Raten zurückzuerstatten.

Ähnlich hörte sich die Aussage des zweiten Beschuldigten an: Kein Job, keine Ausbildung, dann zum Einbrecher geworden. Der dritte Angeklagte sei nur bei der letzten Einbruchsserie, die am 5. Oktober begonnen hatte und am 9. von der Polizei beendet worden war, dabei gewesen, betonten die Komplizen.

Zusätzlich zu den Geständnissen basiert der Staatsanwalt seine Anklage auf die Auswertung des Mobiltelefons eines Angeklagten. Die Funkzellendaten hatten belegt, dass der Mann sich in der Nähe von Tatorten aufgehalten hatte. Er forderte für die anwesenden Beschuldigten eine Haftstrafe von jeweils zwei Jahren, gegen den dritten Mann eine zehnmonatige Haftstrafe. Der Verteidiger eines Angeklagten erläuterte die prekäre finanzielle Situation in der sich sein Mandant in seiner Heimat befinde. Er habe im landwirtschaftlichen Betrieb seiner Eltern gearbeitet, die quasi von der Hand in den Mund lebten. Jetzt sei er verheiratet und Vater eines zweijährigen Sohnes. Er bat um Strafaufschub für den Teil der Strafe, der die Untersuchungshaft überschreitet.

Das Urteil des Gerichts ergeht am 6. Mai.

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